Cancerman

My story of surviving ...

Sport

wird meistens als “Last” angesehen…es kann aber auch eine “Lust” und wie in meinem Fall ein “Lebensretter” sein.

Eines vorweg: hier ist jede Art von Sport gemeint, nicht nur das Joggen oder Radfahren, welches ich seit dem Jahr 2000 (meinem Umzug nach Singapur) intensiv und vor allem regelmäßig betreibe.

Dass Bewegung allgemein wichtig ist, ist bekannt. Ich habe aber über den Lauf der Zeit einiges an Erfahrungen gewonnen, woran man erst einmal nicht denkt.

Wie konkret hat es mein Leben verlängert und tut es noch ?

Im Jahr 2015 war ich 4 Woche im Koma, habe ca.6kg verloren, die RPE 2018 hat Kraft gekostet, der 2te Geburtstag in 2021 nahm mir fast 9kg, und jede weitere Therapie kostet den Körper Kraft.

Deshalb ist es essentiell, nicht nur dem Körper Nahrung zu geben, sondern auch sich zu bewegen, um die Muskeln zu stärken, damit er in Notfällen über genug Energie verfügt, die er abrufen kann. Auch wird dadurch der Stoffwechsel und der Kreislauf gestärkt.

“Mit Sport erhöht man die Produktivität”

Richard Branson – Britischer Unternehmer

Ein weiterer interessanter Fakt ist das Thema Myokine. Das sind Botenstoffe, die die Muskeln bilden, wenn sie gefordert werden! Diese Myokine mag der Tumor überhaupt nicht und dessen Zellen teilen sich langsamer oder gar nicht. Dies wurde auch in einer klinischen Studie durch die FAU untersucht und ich glaube fest daran, dass es funktioniert.

Für jemanden der absolut kein Joggen mag, hier ein weiterer Fakt über mich: vor jedem Lauf muss ich mich immer wieder überwinden! Ich würde auch lieber sitzen oder chillen aber dann denke ich: “Zeig es dem little-hitchhiker! Ärgere ihn, lauf los und generiere Myokine!”

“Der Sport ist keine heile Welt, aber eine Welt die heilen kann”

Gerhard Uhlenbruck – Deutscher Mediziner

Noch eins: Ich neige dazu mich meistens zu pushen und auch etwas extreme Sportevents anzugehen, wie z.Bsp. einen offiziellen Marathon (bisher 4). Das Extremste bisher war mein 4 Tage Berliner Mauerlauf in 2016! Dabei bin ich jeden Tag die Marathon Distanz gelaufen! Da ich 2016 im Wiederaufbau meiner Form, Fitness und Kraft war habe ich nochmals in 3 Tagen den Mauerweg auf meinem Rammstein-Bike “Christoph-Doom-Schneider” umrundet. Das Ganze habe ich dann aber nochmals gesteigert! Während der Chemophase 2021 bin ich im September dann an 1 Tag den Berliner Mauerweg (166KM) abgefahren – mit meinem “Steven(s)” 🙂 ein ultraleichtes Karbon Mountainbike. Diese Aktivitäten sind aber nicht nötig und jeder sollte für sich selbst überlegen wieviel Bewegung ihm gut tut.

“Es gibt keine Leidenschaft die Leiden schafft … “

StS

Ein weiterer, wichtiger Punkt für den Körper und seine Schutzkraft ist ein geregelter Tagesablauf. Dies musste ich in den Jahren 2000-2018 improvisieren, bedingt durch meinen Job (Jetlag, 11-13h Flüge) und das war mir nicht bewusst. Trotzdem habe ich in der Zeit immer meine 3 Jogging Tage eingebaut, auch auf Dienstreisen.

Tip: Legt Euch ein paar fixe Tage pro Woche (absolut!!!) fest mit maximal 1 Tag Versatz. Das hilft, um sich wirklich dafür die Zeit freizuhalten, auch wenn der Job stressig ist, oder irgendetwas dazwischenkommt.

Wie gesagt, es spielt eine kleinere Rolle, um welche Sportart es sich handelt, ob es Single- oder Gruppensport ist. Wichtig ist, dass man es regelmäßig betreibt, um den Körper auch die Zeit zu geben, sich an den regelmäßigen Rhythmus zu gewöhnen.

Dabei sind Familie und Freunde eine große Stütze und Hilfe, auch wenn diese Deine Sportart nicht favorisieren. Da kamen bei mir nach dem „Koma Jahr“ die Stadtläufe, die immer populärer werden, zur Hilfe. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich nur allein durch Land und Flur gelaufen. Dazu konnte ich meine Familie nie begeistern. Ganz anders bei den Stadtläufen.

“Wie langsam du auch läufst, du schlägst sie alle, die zuhause bleiben.”

Unbekannt

Es ist nämlich eine große Motivation, wenn die Familie am “Finish” wartet, oder auch selbst mitläuft. Diese Stadtläufe sind so gestaltet, dass für jeden etwas dabei ist. Die Distanz kann frei gewählt werden, den Spaß gibts gratis dazu, aber vor allem die „gemeinsame Zeit“ ist wertvoll.

Meine persönlichen Favoriten sind die Stadtläufe vom Sportscheck: Es ist außergewöhnlich professionell organisiert, die Städte sind gut darauf eingestellt und das Preis/Leistungs Verhältniss passt aus meiner Sicht. Bisher bin ich in Nürnberg NUE, Frankfurt FRA, Köln CGN, Hamburg HAM und Leipzig LPZ gelaufen. Dieses Jahr ist dann noch Berlin BLN hinzugekommen. Highlight dabei war aber der Lauf dieses Jahr in Leipzig wo ich gemeinsam mit meinem Sohn die Ziellinie überquert habe 🙂 Motivation pur!

Ein grosses Dankeschön auch an den Print-Shop der immer meine Laufshirts bedruckt. Falls Ihr nun auf den Geschmack gekommen seid, hier erkläre ich noch etwas genauer die Erfahrungen aus meinen 22 Jahren Jogging.

Hier noch ein paar Tipps, wie man Bewegung auch in den Alltag einbauen kann. Es muss nicht immer 1 Stunde Workout oder 5km Joggen sein.

Wir sind halt Komfort gewöhnt, dieser macht uns aber träge und bequem. Dazu gehören z.Bsp. Rolltreppen, Lifte oder auch Laufbänder/Fahrsteige. Solche Dinge sollten nur „situationsbedingt“ genutzt werden z.Bsp. mit Gepäck, Kinderwagen, halt schwer zu transportierenden Dingen.  Man verliert übrigens auch keine Zeit wenn man Treppen steigt 🙂

“Der härteste Schritt zu Fitness ist der erste. Nimm ihn jetzt!”

Unbekannt

Wann immer es mir möglich ist, nutze ich die Treppe, in Hotels generell, da dies auch meistens der Fluchtweg ist 🙂 , in Einkaufszentren, am Bahnhof oder auch ganz normal zu Hause. Wer natürlich auf Gehilfen, den Rollstuhl oder andere Hilfe angewiesen ist, für den ist dieser Tip natürlich nicht hilfreich.

Eine kleine Übersicht meiner größeren Sportprojekte findet Ihr hier, diese sind z.Teil mit Bildern und Links versehen.

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