Cancerman

My story of surviving ...

Das 1. Jahr…

habe ich bewusst so genannt, da es mein “1.Jahr” in einer völlig neuen Lebenslage sein würde. Über allen Dingen stellte ich jedoch meine Absicht auf Heilung, damit ich den “ungebetenen” Gast loswerde und zeitnah wieder in meinen Job einsteigen kann. So der Plan….

“Alles ist schwer bevor es leicht wird … “

Thomas Fuller – Englischer Historiker

Wie schon erwähnt hatte der Tumor schon das System erreicht und wanderte weiter. Das war der Zeitpunkt wo ich ihm den Namen “Little hitchhiker” z.dt. “Anhalter” gab…diese wollen ja auch nur einen bestimmten Weg mitgenommen werden.

Tip: mir hilft es den Tumor einfach “Tumor” zu nennen. Fuer mich hat das Wort Krebs etwas massiv Negatives an sich, genau das sollte man vermeiden.

Die Nachwirkungen der Prostata OP (RPE) waren einigermaßen abgeklungen und somit stand eine Reha an. Ich hatte das große Glück nach Bad Nauheim in die Klinik “Taunus” fahren zu dürfen. Eine Reha Klinik der DRV wie es sie zahlreich in Deutschland gibt, nichts außergewöhnliches im ersten Moment. Das Highlight allerdings waren die Gradier Werke in Bad Nauheim, dies sind technische Anlagen die auf einer seit dem 16.Jahrhundert basierenden Technologie aufbauen. Diese nutzt salzhaltiges Wasser welches dann ganz fein verrieselt wird. Eine Wohltat für die Atemwege, Haut und Psyche. Eines dieser Gradierwerke stand genau neben meiner Klinik. Ich nutzte so jede Mittagspause oder andere Zeiten um darin Kraft zu tanken und abzuschalten – eine andere Art von meinem täglichen “Power nap”.

Tip: lasst Euch bei der Auswahl der Klinik und Reha Maßnahmen Zeit, beides hat großen Einfluss auf den Erfolg der Reha! Man kann mit dem Reha Träger auf Alternative prüfen und nicht jede 1ste vorgeschlagene Klinik bestätigen. Zum Beispiel war für mich ein Kriterium das ich mit dem Zug anreisen konnte.

Nach 6 schönen Wochen in Bad Nauheim musste ich mich nun auf meine erste Radiotherapie (RT) vorbereiten. Über diese hatte ich schon im vorherigen Artikel geschrieben. Genauere Infos darüber findet Ihr bald hier.

Ein weiterer, großer Schritt, den ich mir lange gründlich überlegt hatte, war es meine Erkrankung dem Team meines AG mitzuteilen. Es ist hilfreich, wenn Du Dir vorher eine “situationsadequate” Geschichte erstellst, denn so eine Diagnose in breiter Runde bekanntzugeben erfordert auch Mut! Dabei habe ich konkret kommuniziert das es mir um Verständniss geht, nicht um Mitleid. Dies eröffnet den Zuhörenden eine positivere Vorbereitung auf “das was da kommt”.

“Entweder man lebt, oder man ist konsequent … “

Erich Kästner – Deutscher Schriftsteller

Die Kollegen nahmen die Nachricht mit gemischten Gefühlen auf und ich bekam weitestgehend Zustimmung für meine Entscheidung die Diagnose nicht sofort zu verbreiten. Auch hat es mir sehr geholfen, dass ich danach in persönlichen Gesprächen noch mehr Details mit einzelnen Kollegen teilen konnte.

Ich schloss das Jahr 2018 mit einem Check, der fast schon Routine geworden war: Blutbild und PSA Wert Bestimmung. Voller Hoffnung das die RT auch Wirkung gezeigt hatte – aber mit dem Bewusstsein das der little hitchhiker aktiv ist – bekam ich die Ergbnisse: Der PSA Wert stieg wieder an!

Im Dezember, einer eher besinnlichen Zeit, wurde zusammen mit dem TB entschieden  einen PET-CT durchzuführen. Ein weiteres Kapitel auf meiner “Reise” wurde somit eröffnet.

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