Cancerman

My story of surviving ...

Das Jahr der Rückschläge

Neues Jahr, neues Glück und grosse Hoffnung auf das was da noch kommen sollte. Es startete mit einer grossen Freude bei uns allen da meine liebe Frau als Steward bei der DB Zeitarbeit in eine neue Karriere gestartet ist. Das gab uns allen, vor allen meiner Frau, viel Motivation und Zuversicht.

Nun stand die 1ste PET-CT an, dieser war aufgrund seiner Komplexität und grossen Nachfrage erst für den Mai geplant. Somit wollte ich mich in der Zwischenzeit wieder voll auf den Job fokussieren und bat um ein Gespräch mit meinem Arbeitgeber.

“Männer sind wie Taschenlampen – sie blenden, ohne viel Licht zu verbreiten!”

Helen Vita, Schweizer Kabarettistin

Dieses verlief wie viele solcher Gespräche vorher ohne besondere Auffälligkeiten. So dachte ich. Zum Gesprächsende hin allerdings hieß es “ich solle mich nicht so direkt auf meine Aufgabe als Regionenmanager fokussieren.” Das war der 1ste “wake-up” call für mich und ich habe nachgefragt ob in der Abteilung etwas umstrukturiert werden soll. Als Antwort erhielt eine sehr schöne Standard Worthülse ohne Inhalt. Ich gebe diese hier nicht weiter, lasst Eurer Phantasie freien Lauf.

Über meine Aufgabe kann ich soviel sagen: Es war mein Traumjob, auf den ich jahrelang hingearbeitet hatte, mit viel Zeit und Herzblut und in dem ich dann genau 18 Jahre aktiv war. Ich bin ein Mensch der keine Veränderungen mag wenn es den einmal richtig läuft. Wer es genauer wissen möchte was ich in den 18 Jahren geliebt, erlebt und erreicht habe soll mich bitte direkt kontaktieren.

“Jede Enttäuschung öffnet die Augen und verschließt das Herz.”

Unbekannt

Somit kam zu der Unruhe durch den Tumor noch eine Unruhe wegen meiner unklaren beruflichen Situation hinzu. Diese Art von Gemütszustand kannte ich so nicht, ich war beunruhigt. Was ich damals noch nicht wusste: das war der Beginn meiner Depression.

Dann kam der Mai und die erste PET-CT stand an. Ich fuhr mit meiner Frau nach München in das Klinikum rechts der Isar, speziell in die Fachabteilung Nuklearmedizin . Da mir das Verfahren des CT bekannt war, ging ich ohne Angst aber mit Respekt in die Vorbereitungen. Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut betreut, wurde bestens aufgeklärt was in dem Verfahren ablaufen wird und was die Zielsetzung war – den little-hitchiker zu finden! Die PET-CT Verfahren könnt Ihr hier als Erfahrungsbericht nachlesen.

Tip: lasst Euch wenn möglich von einer lieben Person begleiten. Das nimmt die Angst und gibt Euch Kraft da durchzugehen.

Nach ca. 1 Woche waren die Ergebnisse da, Besprechung mit meinem Urologen. Wieder war meine Frau mit dabei, eine große Stütze für diesen Moment. Diagnose: der Tumor hatte in den rechten Rippen Metastasen gebildet! Zuerst ein “Hammerfall”, der Blutdruck ging hoch aber nach einer kurzen Phase des Durchatmens besprachen wir mögliche Massnahmen. Ich wusste, dass das TB den Fall begutachten würde und entsprechende Empfehlungen geben würde. Dies gab mit unheimlich viel Beruhigung und Rückenwind als wir die Praxis verließen.

Knappe 2 Wochen später stand die Entscheidung des TB und meines Urologen: “eine Zielgerichtete RT im Bereich der rechten Rippen.” Geplant wieder für den Juli/August über einen Zeitraum von 6-8 Wochen. Infos darüber findet Ihr hier.

Doch nun zurück zum Thema “Job” und meinem Bestreben wieder stufenweise einzugliedern. Es wurde ein Abteilungsmeeting einberufen an dem ich nicht persönlich teilnehmen konnte. Somit erfuhr ich die “News” durch einen Kollegen aus meinem Team: “Die Abteilung wird ins Ausland verlegt und nur ausgesuchte Kollegen gehen mit!” Im ersten Moment war ich hellauf begeistert, da es in mein geliebtes Singapur ging! Der grosse Schock folgte, als ich die Namen hörte. Ratet wer nicht dabei war …

” ‘Ne Firma ist wie ‘ne Ehefrau, die fickt dich wenn du gar nicht mehr damit rechnest!”

Stromberg

In diesem Moment brach meine Welt zusammen.Ich dachte immer, dass langjährige Erfahrungen mit Kunden, Märkten und Kulturen gewertschätzt würden – weit gefehlt! Ich war am Boden zerstört, der Beginn eines weiteren dunklen Kapitels, ich verfiel in eine Depression.

Aufgrund dessen und nach Abschluss der RT war ich wieder für eine Reha unterwegs, diesmal in Bad Homburg in der Klinik “Am Wingertsberg”. Auch da war wie in Bad Nauheim 2018 der Fokus klar gesetzt, nur zusätzlich mit dem Thema Depressionsbewältigung. Darauf gehe ich in hier in einem extra Beitrag ein.

Zusammengefasst war das Jahr 2019 für uns alle kein schönes Jahr, Diagnose Fern-Metastasen, Job Verlust und eine beginnende Depression.

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