Cancerman

My story of surviving ...

Das Leben wie es vorher war

Wir sind eine ganz normale Familie, 2 Erwachsene die sich auf meinem 5-jährigen Aufenthalt in Singapur (2000-2005) kennen gelernt haben, haben 2 coole Jungs die mittlerweile 15 und 22 Jahre alt sind. Nachdem meine Frau und Bush in 2007 endlich nach ca. 2-jährigem Dokumentenwahnsinn nach Deutschland kommen konnten, schien unserem Familienglück nichts mehr im Wege zu stehen. Worauf ich besonders stolz bin ist, dass wir eine “internationale” Familie sind, meine Frau ist Thailänderin was meinem Faible für das asiatische, welches ich schon seit meinen Kindertagen habe, sehr entgegenkam. So lebten wir ein aktives, abwechslungsreiches und gesundes Leben….bis zum November 2015 der alles verändern sollte…warum, lest Ihr hier

Wir haben uns alle zusammengerauft, sind stärker geworden und haben die Zeit 2015/2016 mit Hingabe, Liebe und vor allem “Familiengeist” gemeinsam durchgestanden!

Dann kam das Jahr 2018…

Seit diesem Jahr mussten und haben wir grosse Veränderungen in unserem Familien Leben vorgenommen! Von einem Tag auf den anderen ist vieles “anders“!

Der Diagnose Tag ist unvergesslich, ich brach zusammen, meine liebe Frau setzte sich zu mir! Ich bekam ein Glas Wasser. Danach haben wir UNS die Optionen erklären lassen. Es gibt keinen geraden Weg! Entweder man verabschiedet sich vom “Leben wie gehabt” oder man akzeptiert die Situation! Dass heisst konkret: “die Gefahr impotent zu werden” besteht! ABER, wenn die Familie schon existiert, dann wählt man das “Leben”.

Keine Sorge, es gibt auch die Möglichkeit, seinen Samen einfrieren zu lassen. Also, auch eine RPE bedeutet nicht das Ende der Familienplanung.

Bei uns stand aber nur eine RPE auf dem Plan, mit einer anschliessenden adjuvanten Therapie. Der s.g. Gleason Score war nicht motivierend. Deshalb fiel unsere Entscheidung auf die RT – die Radio Therapie.

Das war eine schwierige Entscheidung, zumal man uns Hoffnung vermittelt hatte, dass der Tumor nach der RPE als “Kern Ursache” entfernt wurde. Leider hatte aber der little hitchhiker schon Anschluss an das System gefunden!

Doch dass hat uns noch stärker und bewusster gemacht. Das Leben ist zu kurz um Dinge aufzuschieben, der Mensch ist anpassungsfähig. Somit haben wir einige Anpassungen in unserem bis dato gewohnten Lebensstil vorgenommen. Als Familie sind wir noch näher zusammengekommen, haben nach und nach die Rollen innerhalb der Familie getauscht. Über die Zeit gab es natürlich immer wieder Reibungen, die man aber mit offenem “reden” und Anpassungen hinbekommen hat.

Meine Frau ist seit 2018 bei der Deutschen Bahn beschäftigt. Ihr Schichtdienst erfordert eine gute Absprache bezüglich Terminen, Events und besonders der gemeinsamen Zeit. Deshalb bin ich seit meinen Erkrankungen der “Hausmann”. Dass tu ich gerne, denn meine Frau hat während meiner vielen Dienstreisen immer alles grösstenteils allein bewältigen müssen. Das war aber, seit wir nach Deutschland gekommen waren, auch so abgesprochen.

Alles in allem sind wir stärker geworden und haben viel gelernt. In einer Ehe, wie in jeder Gemeinschaft, ergänzt man sich gegenseitig. Die Hausarbeiten, alles was dazugehört gehen mir leicht von der Hand. Das habe ich auch meinen lieben Eltern zu verdanken. Ich wurde recht früh so auf das Leben vorbereitet, dass ich “allein” so gut als möglich leben und auch überleben kann 🙂 Danke dafür an meinen lieben Vater und meine, leider schon mit 56 Jahren an Krebs verstorbene – Mama.

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