Cancerman

My story of surviving ...

Depressionen…die unsichtbare Gefahr!


Ich wollte es selbst nicht wahrhaben, aber ich erkrankte im Laufe der Zeit auch an Depressionen. Dies ist ein schleichender Prozess, der oftmals unterschätzt und kleingeredet wird, und – wenn nicht behandelt – ernste Folgen haben kann! Mit Hilfe einiger kleiner Verhaltens- und Alltagsänderung habe ich meine Depressionen aktuell unter Kontrolle, doch es gehören viele Dinge dazu, um die Krankheit zu überwinden.

Was ist mit mir passiert d.h. wie merkte ich, dass ich depressiv wurde? Ich kannte diese Art des Empfindens bisher noch nicht!

Man fühlt sich “nutzlos”, “nicht benötigt”, ein Gefühl der Leere breitet sich aus. Morgens möchte man sein Bett, die “Höhle”, gar nicht verlassen. Ich fühlte mich antriebslos, meine geliebten Hobbies “entschwanden” langsam aus meinem Tagesablauf… Das ging ca. 1 Jahr so, aber mittlerweile habe ich mit den u.g. Maßnahmen meine Depressionen im Griff. Verschwunden sind sie aber noch nicht.

Diese relativ banal erscheinenden Dinge haben mir geholfen:

  1. Führe ein Tagebuch, gegliedert nach Zeiten und Aktivitäten.
  2. Rede so viel, so oft, so lange mit Deinem Partner/Freunden/Familie wie nur möglich.
  3. Schreibe Dir Erreichtes auf und markiere es als “Positiv”.
  4. Setze Dir MMs = “Motivations Meilensteine”. Ich habe z.Bsp. tägliche, wöchentliche und einen großen jährlichen Meilenstein. In unschönen Situationen denke ich an diese noch kommenden Ereignisse. (Eine ICE Fahrt, das Bearbeiten meiner Seite, oder der geplante Skiurlaub.)
  5. Medienkonsum reduzieren, “digital detox”! Unter anderem ist es hilfreich, klare Regeln mit der Familie/Freunden aufzustellen: beim gemeinsamen Essen kein Handy auf dem Tisch. Lege eine “Online Pause” im Handy fest. Keine Sorge, wichtige Anrufe kannst Du priorisieren. (DND mode)
  6. Setze Dir fixe Zeiten für Hobbies, Freunde und Familie, das wirkt Wunder!
  7. Halte Dich von Dingen, Personen, Aktivitäten so weit wie möglich fern, die Stress verursachen. Bei uns hat das lange gedauert, es läuft aber immer besser.
  8. Der Spruch: “brauche ich das wirklich?” hat mir geholfen Dinge zu verkaufen, zu sortieren oder zu verschenken, die ich wenig oder nie nutze.
  9. Tip: Setze ein Testament auf! Wenn klar geregelt ist, was im Fall des Falles passiert, fühlt man sich beruhigt. Die Familie hat dadurch die Sicherheit was zu tun ist.
  10. Tip: Erstelle eine Vorsorge Vollmacht! Diese bestimmt im Notfall, wer über Dich entscheiden darf, wenn Du dazu selbst nicht mehr in der Lage bist. Diese Gewissheit beruhigt nicht nur Dich, sondern auch Deine Angehörigen.
  11. Erstelle einen Ernährungsplan. Dieser hilft, dass sich Dein Stoffwechsel stabilisiert und die medizinischen Maßnahmen ihre Wirkung besser entfalten können.
  12. Versuche mit alten, länger nicht gesehenen Freunden Kontakt aufzunehmen und teile Deine Stimmung.
  13. “Sortiere” Deinen Bekanntenkreis neu! Kategorisiere in “Besties”, “Familie”, “Kollegen” und “Nur casual Bekannte”, dies verringert das Gefühl “alle bedienen zu müssen”.
  14. Vermeide Alkohol!! Tabletten ebenso, es sei denn, diese sind mit Deinem Facharzt abgesprochen.
  15. Setz Dich so gut es geht dem Tageslicht und der Sonne aus. Für die “gloomy time” im Herbst und Winter helfen auch Tageslichtlampen mit UV-B Strahlung (Achtung: wähle die richtige Lampe! Es muss eine sein, die die richtige Wellenlänge ausstrahlt). Es geht um dabei das Vitamin D. Allgemein aber hilft, eine helle Umgebung um auch die Stimmung zu verbessern.
  16. Hobbies! Diese sind essentiell wichtig in solchen Situationen. Deshalb erwähne diese in einem extra Beitrag.

Sollte sich trotz dieser Tipps Deine Stimmung nicht verbessern, zögere nicht, es Deinem Arzt zu melden! In akuten Notfällen melde Dich in der Notfall Ambulanz Deiner Klinik, ich selber war 3 mal da! Denn:

“Anderes Verhalten erzeugt anderes Erleben.”

Gunther Schmidt – Psychotherapeut

Wie gesagt, das ist meine Wahrnehmung und Erfahrung mit der Krankheit. Jeder Mensch reagiert anders, aber vielleicht ist manches doch für Dich hilfreich.

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