Cancerman

My story of surviving ...

Chemo Therapie…

Hinweis: das sind meine eigenen Erfahrungswerte, jeder Mensch kann auch anders reagieren….

Diese Therapie ist bei weitem die bekannteste und auch „gefürchteteste“ Behandlung . Zugegeben, ich hatte auch Angst davor, aber mit vielen kleinen Anpassungen im Ablauf lassen sich die Nebenwirkungen deutlich mildern. Ich versuche in diesem Erfahrungsbericht die Angst davor abzuschwächen.

Ich sag es frei heraus, ich habe mich vor der Chemotherapie massiv gefürchtet. Ich wollte diese zuerst ablehnen, nach eindringlichem Rat meines Urologen und einem langen Gespräch mit meiner lieben Frau sagte ich dann doch zu.

Die Vorbereitungen beinhalten einen großen Bluttest und eine körperliche Untersuchung. Tip: Du kannst Dein Immunsystem hoch powern, indem Du Dich viel bewegst, adäquat ernährst und NICHT im Internet recherchierst.

“Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern – Sie könnten an einem Druckfehler sterben.”

Mark Twain – Amerikanischer Schriftsteller

Was mir persönlich am meisten geholfen hat, war der Vorschlag meines Urologen, dass mir die Infusionen in seiner Praxis verabreicht werden. Das schafft zum einen Vertrauen an eine “gewohnte” Umgebung, an “MTA” Personal und vor allem dürfen auch Deine Liebsten mit dabei sein.

Wie lief meine 1ste Chemo nun ab?

Basierend auf den Blutwerten wird auf ausreichende “Leukos”, weiße Blutkörperchen, geschaut. Diese sind ungemein wichtig für Dein Immunsystem, da die Chemo-Infusion diese unterdrückt, d.h. das Immunsystem wird heruntergefahren! Tip: ich habe während dieser Zeit Rote Bete (Saft und im Ganzen) zu mir genommen. Der Bluttest hat ergeben, dass sich die Anzahl der Leukos schneller erhöht hat, als in der Zeit ohne Rote Bete.

Am Tag der Infusion habe ich 1Stunde vor der Infusion eine Art “Anti-Kotz” Medikament zu mir genommen. Da das Blutbild passen muss, damit die Infusion verabreicht werden kann, werden  ggf. werden auch ergänzende Medikamente (Cortison) verschrieben um den Körper darauf vorzubereiten.

Prozedur: mach es Dir gemütlich auf einer Liege oder einem Lounge Chair. Achtung: Während des Infusionslaufes kannst Du Deine Hände nicht benutzen! Das ist eine gute Gelegenheit für digital detox! Ich bekam  eisgekühlte Handschuhe und eine Art “Eishaube” aufgesetzt.  Diese Kühlung soll die Reaktion der Zellen abmildern die das “good stuff” auch angreift. (Speziell in Haar- und Nervenzellen).

“Gott würfelt nicht”

Albert Einstein – Deutscher Physiker

Dann wird Dir die Injektionsnadel gemäß Deiner Armwahl gelegt. Über einen permanenten Zugang kann ich (noch nichts) schreiben. Zuerst wird nur einfache Kochsalzlösung eingespült, diese soll das System vorbereiten. Tip: geh vorher nochmal auf Toilette.

Nach dem Durchlauf dieser “Spülung”, ca 20-30 min kommt dann noch eine weitere Infusionslösung an Deinen IV-Buddy. Nun kommt “the good stuff”, in meinem Fall 125 mg Docetaxel. Das “faszinierende” dabei ist, es sieht aus wie Wasser, hat aber einen massiven medizinische Wirkungsgrad. Diese Lösung wird individuell für Dich 1 Tag zuvor hergestellt.

Das Docetaxel (good stuff) lief meistens so. 45-60min durch.  Man merkt es nicht, ich fühlte mich immer entspannt. Zum Abschluss erfolgt eine weitere “Spülung” mit Kochsalzlösung, das ist ebenso sehr gut verträglich.

Körperlich gesehen ist der Infusionsprozess der Chemolösung “good stuff” absolut erträglich. Nebenwirkungen/Nachwirkungen haben sich erst später gezeigt:

Day0: etwas müde am Abend, keine Schmerzen.

Day1: die Müdigkeit nahm zu, der Geschmackssinn veränderte sich (süß OK aber die Fähigkeit Salziges zu schmecken ließ nach).

Day2: der Körper wurde gefühlt schwerer, aber Bewegung kompensierte dies, keine Schmerzen, Geschmackssinn verlagerte sich auf nur noch “Süßes”.

Day3-Day6: alle vorher genannten Symptome verstärkten sich, das hielt dann bis Day7 an.

Day7: alle Symptome schwächten sich ab, ich wurde fitter und wieder aktiver.

Ab Day8-10 wurde es täglich spürbar besser.

In dieser Zeit wird auch Dein Blut bis zu 2 mal wöchentlich gecheckt. Es ist wichtig die Leukos auf “Zahl” zu halten!

Was hat mir besonders geholfen während dieser Zeit ?

“Kein besseres Heilmittel gibt es im Leid als eines edlen Freundes Zuspruch.”

Euripides – Griechischer Dramatiker
  1. ⬆️⬆️⬆️Familysupport während den 8 Infusions Tagen ⬆️⬆️⬆️
  2. Sport, Bewegung, Lieblings-Essen
  3. Immer der gleiche Behandlungsplatz
  4. Das Führen meines Tagebuchs
  5. Meine ICE Fahrten
  6. Weitere Untersuchungen durch begleitende Fachärzte (Hausarzt, Psychologe und Radiologe) Diese haben den Chemoprozess mit ihrer Expertise begleitet und überwacht.

Bei mir hat die Behandlung die maximal größten Erfolge gezeigt! Meine Fernmetastasen kamen zum Stillstand oder sind ganz verschwunden! Um es noch einmal zu wiederholen: Ich habe Respekt vor der Chemo aber keine Angst mehr!

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